Die gelingende interdisziplinäre inneruniversitäre Vernetzung zwischen Diakoniewissenschaft und Wirtschaftswissenschaft zeigte der Vortrag von Prof. Dr. Christina Hoon zum Thema „Gemeinwohl gestalten: Wie Familienunternehmen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen“, der sich u.a. auf mögliche Kooperationen zwischen diakonischen Unternehmungen und profitorientierten, zugleich aber auch wertorientierten Unternehmen bezog.
Nach einer Kaffeepause wurde die Diskussion in interaktiver und kooperativer Kleingruppenarbeit fortgesetzt. Themenschwerpunkte wie „Zwischen Gelingen und Scheitern“, „Erfahrungen aus (un-) gewöhnlichen Allianzen“ und „Organisationsinterne Kooperationen und Konkurrenzen“ regten zum Austausch über Beispiele guter Praxis an und weckten Neugierde.
Auch die Mittagspause bot innovative Einblicke in die aktuellen Promotionsprojekte. Posterpräsentationen ermöglichten die Darstellung der vielfältigen Forschungsaktivitäten und stießen auf breites Interesse. Im Rückblick auf ihre eigenen Forschungserfahrungen konnten die Expert:innen und Alumni ebenfalls manchen kollegialen Hinweis und weiterführende Impulse geben.
Am Nachmittag gab Prof. Dr. Daniel Wegner Einblicke in seine Forschung zu Kooperationen zwischen Diakonie und Kirche im Bereich der Gemeinwesendiakonie. In der Diskussion wurde die Bedeutung der Komplementarität von der Ressourcen der Partner sowie einer strukturellen und kulturellen Passung hervorgehoben. Während die kontinuierliche Kommunikation und der Informationsaustausch unabdingbar sind, wurde darauf hingewiesen, dass - nicht zuletzt aufgrund kurzer Förderphasen in den Projekten - der Anbahnungsphase neuer Kooperationen oft zu wenig Aufmerksamkeit und Zeit gewidmet wird.
Für seine Forschungsarbeit wurde Daniel Wegner anschließend mit dem mit 10.000 Euro dotierten Johann Hinrich Wichern Preis 2023 ausgezeichnet. Für die Stifter:innen und als Jurymitglied hielt Dr. Johanna Will-Armstrong, Vorstand der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, die Laudatio.
Eine besondere Würdigung erfuhr der verstorbene Diakoniewissenschaftler Prof. Dr. Volker Herrmann (1966-2021) mit der Verleihung des Johann Hinrich Wichern-Sonderpreises, dessen Ehefrau die undotierte Auszeichnung entgegennahm. Uwe Mletzko, Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, fand bewegende Worte der persönlichen und fachlichen Anerkennung für Volker Herrmanns Lebenswerk, das unter anderem in dem posthum erschienenen Aufsatzband „Innere Mission – Volksmission – Diakoniewissenschaft. Studien zur Diakoniegeschichte“ sichtbar wird.
Das diesjährige Forum verband Vertrautes mit Neuem und schuf neben Raum zum Kennenlernen und Wiedersehen auch einen gemeinsamen Blick auf zukünftige Weiterentwicklungen im Bereich institutioneller Kooperationen sowie die vorgestellten Forschungsvorhaben und ermöglichte so spannende Ein- und Ausblicke in und auf die Arbeit des IDWM.
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